Stammzellen sind für die Aufrechterhaltung regenerativer Gewebe unerlässlich und wichtige Komponenten der Reparatur als Reaktion auf Gewebeverletzungen und Infektionen. Darüber hinaus können genetische Veränderungen von Stammzellen und ihren Nachkommen zur Bildung von Leukämie- und soliden Krebsstammzellen (LSCs & CSCs) führen, die die Tumorentstehung und Metastasierung in hierarchisch organisierten Krebsentitäten vorantreiben. Aufgrund ihrer bemerkenswerten Chemotherapieresistenz sind LSCs für Tumorrezidive und Therapieresistenz verantwortlich.
Die HI-STEM gGmbH (The Heidelberg Institute for Stem Cell Technology and Experimental Medicine) ist eine gemeinnützige öffentlich-private Partnerschaft zwischen dem Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) in Heidelberg und der Dietmar Hopp Stiftung. HI-STEM betreibt Spitzenforschung an normalen und malignen Stammzellen mit dem Ziel, diese Ergebnisse in neuartige klinische Anwendungen umzusetzen. Dazu gehört die Entwicklung neuartiger diagnostischer Instrumente und innovativer Therapien zur Überwachung und Bekämpfung von Leukämie- und soliden Tumorstammzellen sowie von metastasierenden Erkrankungen. HI-STEM wurde 2008 gegründet und befindet sich im vierten Obergeschoss des Hauptgebäudes des DKFZ.
Wir sind ein internationales Team von mehr als sechzig Wissenschaftlern, darunter Gruppenleiter, Postdoktoranden, PhD, MD und MSc. Studenten sowie technisches Personal. Dieses Forschungsteam konzentriert sich auf drei große Themen und wird vom Geschäftsführer des HI-STEM, Professor Dr. Andreas Trumpp, sowie sieben weiteren Gruppenleitern geleitet.
Wir führen grundlegende und translationale Krebsforschung mit modernsten Technologien durch, darunter Omics-Analyse (Epgenom, Methylom, Transkriptom, Proteom), Gen-Editierung, Einzelzelltechnologien und fortschrittliche Mikroskopie in vitro und in vivo. Wir verwenden auch gentechnisch veränderte Mausmodelle, primäre klinische Proben, von Patienten stammende Xenotransplantate und davon abgeleitete primäre Zellen und Organoide, um die Grundlagen der Selbsterneuerung und der Funktion von Leukämie-Stammzellen mechanistisch zu identifizieren. Für Leukämien haben wir das Ziel, innovative Strategien zu entwickeln, um leukämische Stammzellen sowohl bei der Primärerkrankung als auch bei minimaler Resterkrankung und Rezidiv zu erkennen und zu zielen.
Forscher des HI-STEM arbeiten eng mit klinischen Kollegen der Universitätskliniken Heidelberg und Mannheim sowie mit dem Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) in Heidelberg und Mitgliedern des Deutschen Krebskonsortiums (DKTK) sowie international zusammen Mitarbeiter. Darüber hinaus arbeitet HI-STEM mit verschiedenen Biotechnologie- und Pharmaunternehmen zusammen, um neuartige Strategien zu untersuchen und zu entwickeln, um die Entwicklung neuer Medikamente und wirksamer Behandlungen für verschiedene Krebsarten voranzutreiben und ihre klinische Anwendung zu fördern.